Die Professor Dr. Werner Maaßen Stiftung wurde 2007 in Essen von der Familie Maaßen gegründet und ist nach ihrem Gründungsstifter benannt.

Stiftungsfonds

Der Arzt und Forscher Werner Maaßen gründete 2007 die „Professor Dr. Werner Maaßen Stiftung“. Diese ist ein Stiftungsfonds der Dachstiftung für individuelles Schenken in der GLS Treuhand e.V., weil uns ethische Kriterien in der Geldanlage wichtig sind. Der politisch und konfessionell unabhängige Stiftungsfonds engagiert sich dafür, die seelische Gesundheit von Menschen unabhängig von ihrem sozialen Status und ihrem Einkommen zu verbessern. Wir setzen uns für die Gleichberechtigung und Chancengleichheit aller Menschen ein.

An der Frage: »Was brauchen unterschiedliche Menschen heute für ihre seelische Gesundheit?« richtet der Fonds seine Fördertätigkeit immer wieder neu aus – damit die Hilfen wirklich greifen können. Unsere Arbeit fußt auf einem ganzheitlichen und werteorientierten Gesundheitsverständnis, basierend auf dem Gesundheitsbegriff der WHO.

Dank des Stiftungsfonds stehen Gelder zur Verfügung, um Projekte für Menschen in seelischen Krisen zu unterstützen. Die Person zu stärken, die ihr Leben überdenkt und neu formt, ist ein zentrales Anliegen des Stiftungsfonds. Außerdem unterstützt der Fonds ausgewählte Forschungsprojekte und Veröffentlichungen im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten.

Stiftungsgründer

Prof. Dr. med. Werner Maaßen, geboren 1920 in Düsseldorf, war von 1967 bis 1985 Chefarzt und Leiter der Ruhrlandklinik in Essen-Heidhausen (www.ruhrlandklinikhausderlunge.de), die sich unter seiner Leitung zu einem international anerkannten Zentrum für Lungenheilkunde entwickelte. Er gestaltete die wissenschaftliche Entwicklung der Thoraxchirurgie und Pneumologie wesentlich mit.

Fachlich war Prof. Dr. Werner Maaßen seiner Zeit oft voraus. Er entwickelte endoskopische Verfahren, insbesondere die Bronchoskopie und die Mediastinoskopie (http://de.wikipedia.org/wiki/Mediastinoskopie) und führte Untersuchungsmethoden wie die chirurgische Lungen- und Pleura(Brustfell)biopsie ein. Zudem optimierte er thoraxchirurgische Operationstechniken.

Werner Maaßen war von der Kostbarkeit menschlichen Lebens zutiefst überzeugt. Er erkannte schon früh die Bedeutung der Prävention und kämpfte energisch gegen das Rauchen. Sein großes Anliegen war, den Lungenkrebs früher erkennen und behandeln zu können. Forscher- und Pioniergeist sowie sein unermüdliches Engagement als Arzt zeichneten sein Lebenswerk aus.

Auch seine Ehefrau Dr. Hildegard Maaßen war Ärztin. Die ältere Tochter Ursula Maaßen, Mitbegründerin der Stiftung, arbeitet in Kassel als Gynäkologin und Psychotherapeutin in eigener Praxis.

Prof. Dr. Werner Maaßen verstarb am 7. April 2009 in Essen in Frieden. Die Stiftung ehrt das Andenken einer Persönlichkeit, die viel zum Wohle anderer Menschen geleistet hat. Sein Leben war von klaren Werten und Liebe getragen und lebt in der Stiftungsarbeit weiter.

Mitglieder des Stiftungsrats

Anette Maaßen-Boulton

»Mein Herzenswunsch als Tochter des Gründungstifters ist, dass die Arbeit der Stiftung dazu beiträgt, die Lebensqualität hilfesuchender Menschen zu verbessern.Die Massen-Stiftung bildet den Mittelpunkt meiner beruflichen Arbeit.Ich möchte Gesundheits-Wissen und Kompetenzen vermitteln, Menschen von innenheraus stärken und sie darin unterstützen, ihr Leben mit seinen Hürden zumeistern.

Seit 1996 arbeite ich als Heilpraktikerin und Beraterin. Ich unterstütze Menschen,sich über Sinn, Werte und Ziele in ihrem Leben klar zu werden und ihre Lebensweisedanach auszurichten. In meiner jetzigen Arbeit bin ich auf psychosomatischeErkrankungen spezialisiert. Ich habe viele Menschen in Krisensituationen begleitetund freue mich, wenn es ihnen gelingt, an Herausforderungen zu wachsen.«

  • 1957 in Essen geboren, verheiratet
  •  Studium der Diplom-Sozialwissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal 
    (Diplom 1985)
  • Langjährige Tätigkeit in der Jugend- und Erwachsenenbildung
  • 1990 – 2007 Leitung von Haus Amala, einer Bio- und Gesundheitspension
  • 1994 Heilpraktiker Prüfung, seit 1996 in eigener Praxis tätig;
    Schwerpunkt Tradi­tionelle Chinesische Medizin und personenzentrierte Beratung. Weiterbildungen in achtsamkeitsbasierten Therapieverfahren und therapeu­tischer Meditation

Margarete Schneberger

»Mein Ziel für die Arbeit der Professor Dr. Werner Maaßen Stiftung ist es, neue Wege zur Lebensgesundheit zu finden.
In den Gremien und Projekten der Maaßen Stiftung engagiere ich mich, weil in diesem Rahmen gründlich und aufmerksam an der Frage geforscht wird: Was brauchen wir heute, um gesund an Leib und Seele zu sein? Es werden keine ober­flächlichen und einseitigen Konzepte angeboten, sondern danach gesucht, was für den einzelnen Menschen Sinn macht. Die Stiftung bietet an, was sinnvoll ist, damit Menschen ihren eigenen Weg finden. So entstand im Laufe der Jahre eine Fülle an Wissen und Erfahrung. Die Weitergabe des Erarbeiteten ist mir eine Freude.«

  • 1949 in Neukirchen-Vluyn am Niederrhein geboren, verheiratet, zwei Kinder
  • Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Wuppertal sowie der Diplom-Sozialwissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal
  • (Diplom 1981).
  • Langjährige Tätigkeit in der Erwachsenenbildung, Beratung und Coaching
  • Leiterin des "Belchen Instituts für Organisationsentwicklung und Pflegemanage­ment" in Steinen. Fachbereiche: Personalführung, Teamentwicklung, Organisa­tions­entwicklung.

Elisa Ruschmann

»Sich im Selbstkontakt und im Gespräch mit Menschen authentisch so auszurich­ten, dass klärende und tiefere Verstehens-Prozesse möglich sind, erachte ich als eine zentrale Qualität für psychische Gesundheit und konstruktives Handeln.
Anerkennung und Akzeptanz dessen was ist – und diese auch zu fühlen – ist eine notwendige Bedingung für Klärungsprozesse und darauf aufbauendes Handeln. Auf dieser Basis kann immer wieder echte Lebensfreude auch in herausfordernden Erfahrungen erlebt werden. Die Umsetzung dieser Qualitäten in den Angeboten der Professor Dr. Werner Maaßen Stiftung ist uns ein großes Anliegen.«

  • Studium der Malerei und Grafik (Folkwang-Hochschule Essen)
  • Studium der Psychologie (Dipl.-Psych.)
  • Studien in Philosophie
  • Psychologische Psychotherapeutin
  • Lehrerin der F.M. Alexander-Technik (ATVD)
  • Ausbilderin für personzentrierte Beratung
  • Tätig in Beratung, Supervision und Fortbildungen in werteorientierter Beratung im ‚Bodensee-Kolleg‘ und bei verschiedenen Institutionen

Etappen

Vorgeschichte

Lange vor der Stiftungsgründung legte eine Bio-Pension im Schwarzwald (Haus Amala) die Wurzeln dafür: Ihre Geschäftsführerin Anette Maaßen-Boulton und der das Haus mittragende gemeinnützige Verein »Passage e.V.« boten Menschen in Krisen einen Rückzugsort und Unterstützung in gesunder Umgebung. Während Burn-Out und Depression gesellschaftlich und für die Krankenkassen noch ein Fremdwort waren, fiel dort bereits auf: Viele Menschen wissen, wie sie sich gesund ernähren, aber nicht, wie sie seelisch gesund bleiben können. 2007 schloss Haus Amala, da das gepachtete Haus verkauft wurde.

2007: Gründung der Stiftung

Gegen Ende seines Lebens gründete Prof. Werner Maaßen die »Professor Dr. Werner Maaßen Stiftung«. Sie fördert Bildung, Forschung und praktische Angebote im Bereich seelisch-geistiger Gesundheit. Ihr Anliegen ist es, wichtige Ressourcen für die Gesundheit zu stärken und Projekte zu unterstützen, die das entsprechende Wissen vermitteln. Die Arbeit von Werner Maaßens Tochter Anette fand so eine Weiterführung, verbunden mit dem Wunsch, dem Thema seelische Gesundheit zu mehr gesellschaftlicher Aufmerksamkeit zu verhelfen.

2008 - 2012: Gesund bleiben im Stress – ein Pilotprojekt

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte Stress zur größten Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts. Bereits 2008 belegten Studien die herausragende Bedeutung dieses Themas. Mit der Entwicklung eines eigenen Projektes zur Stressbewältigung und Burn-out-Prophylaxe erbrachte die Stiftung 2008 eine Pionierleistung. Die große Bedeutung des Themas erkannten viele Mediziner, Arbeitgeber, Kranken- und Rentenversicherungen erst ab 2010, was einen anhaltenden Medienboom auslöste. Auch zuvor gab es warnende Stimmen, die aber noch kein Gehör fanden.

Die Professor Dr. Werner Maaßen Stiftung entwickelte deshalb das von der Universität München evaluierte Projekt »Gesund bleiben im Stress« und bot es fortlaufend bis 2012 an. Es richtete sich an Menschen, die von chronischem Stress betroffen und Burn-out-gefährdet waren. Ein Ziel bestand darin, gerade Menschen mit wenig Einkommen und erschwertem Zugang zu Hilfsangeboten das Wissen darüber zu vermitteln, wie sie gut mit Belastungen umgehen können. Vorträge und Schulungen ergänzten diese Arbeit. Ab 2011 kamen Angebote für Menschen mit chronischen Depressionen hinzu.

2013: Einrichtung des Stiftungsfonds

Seit 2013 ist die Stiftung, die zunächst selbstständig war, einer der 130 Stiftungsfonds der Dachstiftung für individuelles Schenken in der GLS Treuhand e.V. Ihren Auftrag erfüllt sie durch die finanzielle Förderung von Projekten, Initiativen und Forschungsvorhaben, die ihrem Satzungszweck entsprechen: der Förderung geistig-seelischer Gesundheit. Neben Projekten, deren Unterstützung die GLS Treuhand direkt bei der Stiftung beantragt, fördert sie die Arbeit der gemeinnützigen Maaßen­Stiftungs-gGmbH. Diese ist zusätzlich zu ihren eigenen Satzungszwecken dafür verantwortlich, die vom Stiftungsrat beschlossenen Maßnahmen praktisch durchzuführen.

Die Zukunft der Stiftung

Wir freuen uns, dass wir in der GLS Treuhand zu einer starken Wertegemeinschaft gehören, die sich für nachhaltiges Leben, soziales Miteinander und gesellschaftliche Teilhabe einsetzt. Mittlerweile geht es nicht mehr nur um die Stärkung der individuellen Gesundheit. Eine schnelllebige und primär auf Wachstum ausgerichtete Ökonomie und Gesellschaft begünstigt seelische Krankheiten. Für uns bedeutet das, in einem größeren Kontext zu denken und die Änderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen mit zu gestalten. Für diese Vision möchte der Stiftungsfonds mit seiner Fördertätigkeit wichtige Impulse setzen. Denn nur wer heute psychisch gesund ist, kann auch in Zukunft andere stützen.

Archiv

Virtueller Stiftungstag am 17.10.2020: „Aus der Quelle leben - was dient der seelischen Gesundheit in unsicheren Zeiten?“

Hier finden Sie die einzelnen Vorträge des virtuellen Stiftungstages zum Nachhören. Wir bedanken uns bei Ben Kunstleben für die Moderation, Technik und Aufnahmen. Moderation Ben Kunstleben | Storyfacturing

Imke Urmoneit: Zum Geburtstag des Stifters: 100 Jahre hinterlassen Spuren in der Zukunft – Ein Blick auf das Leben des Stifters und eine kleine Reise durch die Neurobiologie in ihrer Sicht der menschlichen Psyche
Ansicht / Download: Vortrag Imke Urmoneit // mp4-Video-Datei (512 MB)

Was brauchen wir in Krisen? Dialog der Stiftungsrätinnen Margarete Schneberger und Anette Maaßen-Boulton zu den Aufgaben und Anliegen der Stiftung
Ansicht / Download: Gespräch Stiftungsrätinnen // mp4-Video-Datei (686 MB)

»Geborgen im Ungewissen« (Picasso) – Wie führe ich mich selbst gesund durch ungewisse Zeiten? Birgitta Fildhaut, Verein gesund und munter e.V.
Ansicht / Download: Vortrag Birgitta Fildhaut // mp4-Video-Datei (682 MB)

Mutig sein – anrufen: Die Beratungsstelle Burn-out-Brücke Dreiland in Steinen stellt sich vor 
Ansicht / Download: Vorstellung Burn-out-Brücke // mp4-Video-Datei (110 MB)

Geld hat Gestaltungskraft – für eine Zukunft, die wir uns wünschen – Ein Gespräch mit Christiane Altenkamp, GLS Treuhand
Ansicht / Download: Gespräch mit Christiane Altenkamp // mp4-Video-Datei (579 MB)

Mir und anderen nah – trotz Social Distancing. Ein Blick in die »WERKSTATT für ein Gutes Leben« Steinen anlässlich ihrer Eröffnung
Die »WERKSTATT für ein Gutes Leben« stellt sich vor // mp4-Video-Datei (316 MB)
Beitrag Anette Maaßen-Boulton // mp4-Video-Datei (129 MB)
Beitrag Ricarda_Beilharz // mp4-Video-Datei (146 MB)
Beitrag Isabell_Schäfer_Neudeck // mp4-Video-Datei (213 MB)

Weitere Veröffentlichungen der Professor Dr. Werner Maaßen Stiftung

Radiointerview zum Thema Burn-out vom 3. Februar 2016 mit Frau Maaßen-Boulton zu Gast bei Freies Radio Wiesental
Burn-out-Interview mit Anette Maaßen-Boulton zum Nachhören //mp3-Audio-Datei

Download Evaluation der LMU zum Stiftungsprojekt 2009-2012 zur Burn-out Prävention: ... // PDF

Download Artikel: Wendepunkt Burn-out: Auf mich hören lernen ... // PDF

Download Vortrag: Achtsam leben ... // PDF